Northcape 4000 – von Italien ans Nordkapp

Das Northcape 4000 Bicycle Adventure führt von Rovereto in Italien ans Nordkapp und durchquert dabei Österreich, Deutschland, Tschechien, Schweden, Finnland und Norwegen. Die Strecke von rund 3’900 Kilometern ist mit rund 25’000 Höhenmetern gespickt. Unser Tourguide Sergio hat sich vorgenommen, die Strecke in 14 Tagen zu schaffen – ob und wie ihm das gelungen ist, beschreibt er im nachfolgenden Bericht.

Tag 1 (23.07.22) – von Roverto (Italien) nach Roppen (Österreich); 270 km.

Morgens um 7.30 Uhr betrug die Temperatur in Roverto bereits 28 Grad, im Tagesverlauf sollten es bis 38 Grad werden. Beim Start um 8 Uhr machten sich sie 320 Teilnehmenden des Northcape 4000 auf den Weg von Rovereto via Bozen und Meran ins Vinschgau. Geprägt von viel Gegenwind und heissen Temperaturen stieg die Strecke auf den ersten 120 Kilometern stets leicht an und es bildeten sich mehrere Gruppen, die gegen den Wind ankämpften. Leider kann es auch zu einigen Stürzen, da nicht alle über genügend Erfahrung im Gruppenfahren verfügten und niemand aus dem Windschatten fallen wollte. Ab Meran stieg die Strecke merklich an und die Gruppen fielen sofort auseinander. Auf dem Reschenpass, dem höchsten Punkt der gesamten Strecke, erfolgte die lang ersehnte Abkühlung in Form eines heftigen Gewitters. Nach weiteren Aufstiegen über Landeck zur Ötztaler Höhe gönnte ich mir um 19 Uhr ein ausgiebiges Essen und anschliessend vier Stunden Schlaf in einer Pension.

Mein Sliker Pro mit allem Gepäck für die Reise ans Nordkapp

Tag 2 (24.07.2022) – Roppen (Österreich) nach Kümmersbruck (Deutschland); 361 km.

Ich bin bereits um 3 Uhr morgens wieder auf dem Rad und nehme die letzte grössere Steigung über 500 Hm in Angriff. Auf der Hochebene ist es neblig und kalt. An Bushaltestellen entlang der Strecke haben mehrere Teilnehmende ihr Nachtlager eingerichtet. Ich habe bereits vor dem Start beschlossen, wo immer möglich in einem Bett zu schlafen und die wenigen Stunden einer qualitativen Erholung zu widmen. Um 9 Uhr morgens erreiche ich bereits München. Am Marienplatz – mitten im Zentrum – befindet sich der erste Check-Point. Die Fahrt in die Innenstadt entlang dem Fluss Isaar ist wunderschön und entspannt. Das Tourismusbüro, welches als Check-Point dient, ist am Sonntagmorgen noch geschlossen und ich beschliesse, ohne Stempel weiterzufahren. Doch kaum sitze ich wieder auf dem Rad, erwische ich eine Glasscherbe und erleide einen Plattfuss. Der Schnitt ist leider zu gross und ich muss von Tubeless auf einen Schlauch wechseln – durch die extra Menge an Dichtmilch eine klebrige Geschichte und mit meiner kleinen, möglichst leichten Handpumpe ist das Aufpumpen des Tubeless-Reifens kein Spass. Nach der Reparatur geht’s weiter durch schier endlose Hopfenfelder mit kurzen und steilen Anstiegen, erneut bei über 35 Grad. Es ist Sonntag und es gibt nur wenige Einkaufsmöglichkeiten, das Nachfüllen von Wasser wird zu einem echten Problem. Auf den letzten Kilometern des Tages führt mich die Strecke über eine alte Bahntrasse die zu einem Veloweg umgebaut wurde – eine Gravel-Strecke. Nach rund 360 Kilometern geht’s wieder zum Essen und Schlafen.

Tag 3 (25.07.22) – von Kümmersbruck nach Zwethau (Deutschland); 351 Km

Auch am dritten Tag sitze ich um 3 Uhr wieder auf dem Rad. In der kühlen Nacht schliesse ich nach rund einer Stunde auf einen Teilnehmer aus Frankreich auf. Er ist die ganze Nacht durchgefahren und hat seit dem Start erst vier Stunden irgendwo am Strassenrand geschlafen – was man ihm auch in der Dunkelheit der Nacht ansieht. Wir fahren rund eine Stunde zusammen und unterhalten uns. Sobald wir die ersten Steigungen erreichen, geht jeder sein eigenes Tempo und seinen eigenen Gedanken nach. Im Laufe des Morgens durchquere ich Tschechien und gelange nach Sachsen. Sachsen beindruckt mit rieseigen Kornfeldern, die im Sonnenlicht golden schimmern. Es ist es auch heute wieder sehr heiss und die Suche nach Wasser ist eine Aufgabe, die mich stetig begleitet. Oft gibt es auf Strecken bis zu 80 Kilometern keine Einkaufsmöglichkeiten und keine Brunnen. An jedem Friedhof fülle ich Wasser nach. Auch die Menschen sind sehr hilfsbereit und helfen gerne mit Wasser aus – auch wenn die meisten über die geplante Fahrt zum Nordkapp nur den Kopf schütteln. Der Abend ist geprägt vom heftigen Gegenwind eines aufziehenden Gewitters.

Abendstimmung in Sachen mit Gewitterwolken.

Tag 4 (26.07.22) – von Zwethau via Berlin nach Rostock (Deutschland); 409 Km

Tag vier beginnt wie gewohnt um drei Uhr. Heute will ich, wenn immer möglich, bis nach Rostock, um die erste Fähre nach Schweden zu erwischen. Zur Sicherheit habe ich einen Platz auf der Fähre für den nächsten Morgen um 7 Uhr reserviert. So habe ich für die Strecke von rund 400 km einen Tag und eine Nacht Zeit. Die Fahrt Richtung Berlin geht zügig voran und schon bald erreiche ich die ersten Vororte und damit die mit Pflastersteinen belegten Velowege. Nachdem es mich heftig durchschüttelt, überlege ich kurz, ob ich nicht den Luftdruck in den Reifen etwas reduzieren sollte – aber das Risiko einer weiteren Panne lässt mich davon absehen und ich fahre weiter. Berlin ist riesig und die Einfahrt ins Zentrum dauert beinahe zwei Stunden. Der zweite Check-Point liegt direkt am Brandenburger Tor, welches ich vor dem Mittag erreiche. Das Tourismusbüro ist mit Touristen überfüllt, und ich verzichte erneut auf den Stempel um nach einer Sandwich-Pause weiter nach Norden Richtung Rostock zu fahren. Die Weiterfahr führt durch das wunderschöne und touristische Seenplatteau. Auch wenn es verlockend wäre, an einem See gemütlich die Füsse im Wasser zu schwenken, fahre ich weiter. Am Nachmittag gelange ich auf gepflasterte Strassen, die mich beinahe vom Velo werfen, so dass ich im Paris-Roubaix-Stil den Dreck am Strassenrand den Pflastersteinen vorziehe. Gegen 20 Uhr treffe ich auf zwei Teilnehmende aus Deutschland und wir fahren ein Stück gemeinsam gegen den Wind. Wir wollen versuchen, noch die letzte Fähre am Abend ab Rostock zu erreichen. An einem der zahlreichen Anstiege verliere ich die beiden und fahre allein weiter. Um 22.45 erreiche ich den Hafen und kann auf die Fähre einchecken, die um 23.45 nach Trölleborg in Schweden übersetzt. Beim Abendessen plündere ich das Buffet und gönne mir anschliessend eine Kabine mit Dusche und Bett – so schnell bin ich wohl noch selten eingeschlafen.

Check Point zwei – Berlin.

Tag 5 (27.07.22) – von Trölleborg nach Alvesta (Schweden); 244 Km

Die Fähre erreicht Trölleborg um 7.30 Uhr. Da ich bereits auf dem Schiff ausgiebig gefrühstückt habe, geht es direkt weiter in Richtung Stockholm. Schweden begrüsst mich mit Nieselregen und Wind – skandinavisches Wetter! Die Landschaft ist atemberaubend schön und die Strassen winden sich in einem nicht enden wollenden Auf und Ab durch die endlosen Walder Schwedens. Die bekannten roten Holzhäuser mit penibel gepflegten Gärten und Rasenflächen sind zu Beginn faszinierend, nach einigen Stunden aber etwas eintönig. Die Strecke führt immer wieder über Gravel-Passagen, die sich aber gut fahren lassen. Ich halte mich an das Motto «lieber 5 Minuten verlieren und kontrolliert fahren als 5 Minuten schneller fahren und eine halbe Stunde einen Platten flicken». Es regnet mehr oder weniger den ganzen Tag und ich beehnde den Tag um 20 Uhr mit einem ausgiebigen Abendessen und einer Übernachtung in Alavest nach nur rund 240 Kilometern.

Tag 6 (28.07.22) – von Alavest nach Linköping (Schweden); 252 Km

Nach einer längeren Nachtruhe bin ich um 4 Uhr wieder auf dem Velo, es steht ein Teilstück von 100 Km ohne Möglichkeit zur Verpflegung an. Da es noch Nacht und eher kühl ist, bereitet mir dies wenig Sorgen. Der Bauch ist vom Vorabend gefüllt und alle Bidons und Zusatzflaschen sind es auch. Die Fahrt führt mich wieder durch endlose Wälder mit wunderschönen Seen und einem herrlichen Sonnenaufgang. Ich komme zügig voran und erreiche früh Linköpnig, wo ich mir in einer alten Garnision ein Bett reserviert hab. Die ehemalige Gefängnisszelle ist so gross, dass ich mein Velo nach all den Gewittern und Gravelpassagen problemlos in der Dusche putzen kann.

Morgenstimmung irgendwo in Schweden.

Tag 7 (29.07.22) – von Linköping nach Stockholm (Schweden); 240 Km

Ich verlasse die alte Garnison wie gewohnt früh morgens. Heute will ich Stockholm und die zweite Fähre nach Finnland erreichen. Auch auf dieser Etappe gibt es wenige Verpflegungsmöglichkeiten und lange Teilstücke, auf welchen die Verpflegung vorgängig organisiert werden muss. Irgendwo im Nirgendwo steht vor einer Bar ein Rennrad eines anderen Teilnehmers. Ich entschliesse mich zu einem spontanen Halt und werde mit Kaffee und Frühstück belohnt. Hier treffe ich auf Viggo, einen Norweger, der seit Trölleborg über 30 Stunden ohne Schlaf durchgefahren ist und beim Essen beinahe einschläft. Wir plaudern etwas und gehen dann wieder unseren eigenen Plänen nach. Ich erreiche früh die Vororte von Stockholm und freue mich, zeitlich sehr gut dran zu dein. Doch bei der Einfahrt nach Stockholm brauche ich für 25 Kilometer über zwei Stunden, da die Velowege immer wieder über oder unter den Autobahnen hindurchführen und es ein endloses auf und ab ist. In Stockholm angekommen, dient ein Fahrradgeschäft als Check-Point drei dient. Ich erhalte meinen Stempel und mein Velo eine Kettenreinigung und frisches Öl. Vielen Dank an CityCykles für den Service! Ich kaufe mir noch ein warmes Trikot und eine zweite Hose für die anstehenden Tage in Finnland und Norwegen. Dann muss ich nochmals 14 Kilometer durch den Stadtverkehr von Stockholm, um eine Fähre ab einem anderen Hafen zu erwischen, weil sich das Ergattern eine Fährplatzes als überraschend schwierig herausstellte. Mit etwas Unterstützung von zu Hause, konnte ich für meine Überfahrt ab Stockholm einen Platz auf der Abendfähre reservieren – zu meiner Überraschung war die Kabine mit Fenster und nur für mich reserviert und ich konnte auf der 12-stündigen Überfahr nach Finnland nach dem Abendessen ausgiebig schlafen.

Tag 8 (30.07.22) – von Turku nach Virrat (Finnland); 306 Km

In Turku angekommen, fahre ich gemeinsam mit Viggo und Christopher los – auf stetigem Auf und Ab durch die Wälder Finnlands. Die Steigungen sind zwar moderat, aber sehr zahlreich über viele Kilometer. Mein Garmin zeigt mir an, dass der nächste Abzweiger erst in 137 Kilometern folgen wird – ein Kopfsache. Der Tag zieht sich dahin und nach dem Mittagessen gehen wieder alle ihren eigenen Weg und folgen ihrem eignen Rhythmus. Ich übernachte in einem Motel auf der Autostrasse und kann mir, bevor die Raststätte schliesst, ein ganzes Tablett voll Essen für den Abend und das Frühstück sichern und erreiche zufrieden mein Zimmer zum Duschen, essen, planen für morgen und schlafen.

 Tag 9 (31.07.22) – von Virrat nach Liminka (Finnland); 429 Km

Am neunten Tag hatte ich eine lange Strecke vor mir, in erster Linie, weil wieder lange Teilstücke ohne Verpflegungsmöglichkeiten und nur sehr wenige Möglichkeiten zum Schlafgen anstanden. Grundsätzlich war ich mit einem Biwaksack fürs Übernachten im Freien vorbereitet, durch die vielen Moskitos wollte ich dies aber nach Möglichkeit vermeiden. Ich stieg also gegen drei Uhr früh aufs Velo und machte mich auf den Weg in Richtung Norden. Um 8 Uhr fand ich in einem kleinen Dorf einen Supermarkt und beschloss, dass es Zeit fürs Frühstück war. Vor dem Supermarkt traf ich wieder auf Viggo, der die Nacht in einer Bushaltestelle verbrachte. Wir gönnten uns ein ausgiebiges Frühstück, füllten alle Taschen mit Essen und Trinken und zogen weiter. Nach endlosen Stunden in den finnischen Wäldern und mehreren langen Gravelpassagen erreichten wir um 22 Uhr, bei Sonnenuntergang, unser Hotel in Liminka.

Tag 10 (01.08.222) – Liminka nach Vikajärvi (Finnland) – an den Polarkreis; 262 Km

Um fünf Uhr früh ging es los. Heute würde ich den ganzen Tag mit Viggo fahren. Die endlosen Geraden mit leichten Wellen wechseln sich mit Gravelpassagen ab. Da wir uns bereits hoch im Norden befinden, ist es ab 2 Uhr morgens und bis nach 22 Uhr hell. Wir fahren den gesamten Tag zu zweit und wechseln und in der Führung regelmässig ab. Es tut gut, mal im Windschatten mitfahren und die Beine hängen lassen zu können. Gegen 18 Uhr erreichen wir Rovaniemi. Die Stadt am Polarkreis und Heimat des Weihnachtsmanns. Wir decken uns in einem Supermarkt wieder mit Essen und Trinken ein und fahren ins Santa Claus Village, welches sich 8 Kilometer ausserhalb Rovaniemis befindet. Dort ist der Check- Point 4 und auch der Polarkreis, welchen wir gegen 20 Uhr überqueren. Wir essen in einer Autoraststätte noch etwas und fahren 20 weitere Kilometer ins nächste Dorf, wo wir uns eine Schlafgelegenheit organisiert haben. Das Cabin verfügt über eine eigene Sauna, welche ich aber nach dem abendlichen Waschen der Kleider und der Planung des Folgetages schlichtweg ignoriere.

Cabin mit Sauna – welche unbenutzt blieb.

Tag 11 (02.08.222) – von Vikajärvi nach Irani (Finnland); 298 Km

Ich sitze wie gewohnt um vier Uhr morgens wieder auf dem Velo. Mein norwegischer Begleiter hat entschieden, bis um 8 Uhr liegen zu blieben, ich ziehe daher alleine weiter. Kurz nach dem Start beginnt es zu regnen und ich wünsche mir, ebenfalls im Bett geblieben zu sein! Das An- und Ausziehen der Regenbekleidung beginnt und dauert bis um 9 Uhr, als ich den ersten Supermarkt erreiche und eine Frühstückspause einlege. Um wieder trockene Füsse zu erhalten, kaufe ich mir neue Socken und alles ist nur noch halb so schlimm. Ich erreiche die Weiten Lapplands, die Wälder sind weniger dicht und die Bäume weniger hoch. Die Gegend ist faszinierend schön und nach knapp dreihundert Kilometern erreiche ich an einem wunderschönen See das Dorf Irani. Hier beziehe ich wieder ein Cabin und gönne mir zwei Packungen Instantreis, eine Dusche und etwas Schlaf.

Tägliche Begleiter im hohen Norden – Rentiere.

Tag 12 (03.08.222) – von Irani (Finnland) ans Nordkapp (Norwegen); 382 Km

Heute sitze ich um drei Uhr in der Früh auf dem Velo und es ist bereits hell. Die Strecke führt über drei Stunden wellenartig und mit fiesen Steigungen über 10 Prozent auf ein Hochplatteau bevor ich die Abfahrt nach Norwegen geniessen kann. Die Grenze ist schmuck- und leblos, es ist 7 Uhr und kein offenes Restaurant, kein offener Laden weit und breit. Ich fahre hungrig weiter und erreiche nach weiteren 25 Kilometern ein Dorf mit Tankstelle und Supermarkt. Frühstück und Einkaufen! Die Landschaften in Norwegen ist ganz anders als in Schweden und Finnland: wenig Wald, viele Ebenen mit kargen Hügeln und Graslandschaften. Aber trotzdem wunderschön! Gegen Mittag erreiche ich die Stadt Lakselv. Am Meer gelegen markiert sie den Beginn des Fjordes, der mich über die nächsten 190 Kilometer ans Nordkapp führt. Es ist eine unglaubliche Fahrt, immer am Meer entlang mit Sonnenschein und leider etwas Gegenwind. Die Strecke zieht sich und es stehen einige lange und schlecht beleuchtete Tunnels bevor, unter anderem der berüchtigte Nordkapptunnel:  Dieser führt mit einem Gefälle über 10% bis 212 Meter unter den Meeresspiegel, wird für einige Kilometer flach um anschliessend mit einer Steigung von 10% wieder auf Meereshöhe anzusteigen. Der Tunnel ist insgesamt 6.9 Kilometer lang, 8 Grad kalt und durch die Feuchtigkeit ist der Belag so schmierig, dass die Abfahrt von mulmigen Gefühlen begleitet wird. Die durch den Tunnel fahrenden Busse und Lastwagen sind unglaublich laut und geben dem Tunnel den Namen «Tunnel des Grauens». Mit meiner Notstirnlampe erreiche ich auf der anderen Seite wieder das Sonnenlicht der Mageroya Insel. Von hier sind es nun noch etwa 70 Kilometer und 1’500 Höhenmeter bis ans Nordkapp und gegen 19 Uhr erreiche ich die Stadt Honningsväg. Dies ist die letzte Stadt vor dem Aufstieg mit insgesamt etwa 1’000 Höhenmetern zum Nordkapp. Ich treffe Viggo wieder, er ist erneut über 30 Stunden ohne Schlaf durchgefahren und befindet sich bereits auf dem Rückweg vom Nordkapp nach Honningsväg, wo er ein Zimmer reserviert hat. Ich gratuliere ihm und er erzählt, dass es neblig, sehr windig und lediglich 8 Grad kalt wäre. Er meinte, «geh lieber Schlafen und morgen früh hoch, wenn’s Sonne hat». Ich denke kurz darüber nach und beschliesse, erst einmal auf das erste Platteau (300 Höhenmeter) hochzufahren und zu schauen. Der Anstieg ist im Nebel mystisch, aber kalt. Oben angekommen reisst der Nebel auf und ist stehe im Sonnenschein und schaue auf ein Nebelmeer hinunter. Gut gelaunt fahre ich weiter und nehme die kommenden Abfahrten und Anstiege auf mich, bis ich gegen 22 Uhr, nach 11 Tagen, 13 Stunden und 39 Minuten Fahrt als 18. der insgesamt 320 Teilnehmenden am Nordkapp ankomme. Es war eine schöne und erlebnisreche Reise!

Unter dem Globus am Nordkapp – hier geht’s nicht mehr weiter mit dem Velo!